Umbau eines ehemaligen Waschhauses, Berlin

Umbau eines ehemaligen Waschhauses

D-10243 Berlin, 2012

Das Waschhaus Koppenstraße ist Teil des 60er Jahre Ensembles der heutigen Frankfurter Allee (ehemals Stalin Allee) in Berlin-Friedrichshain und liegt als Wirtschaftsgebäude in einem Innenblock der südlichen Straßenseite. Das eingeschossige Gebäude wird zu Wohnzwecken umgenutzt und mit zwei weiteren Geschossen in Holzbauweise aufgestockt. Die so entstandenen 10 Wohneinheiten wurden nach ganzheitlich ökologischen und nachhaltigen Grundsätzen geplant.

Der Gebäudebestand ist in seiner Grundstruktur weitgehend erhalten und bleibt über seine Putzfassade gut erkennbar. Die Obergeschosse sind geprägt von frei angeordneten, vorrangig horizontalen Fensteröffnungen. Alle Wohneinheiten richten sich über großformatige Verglasungen zu großen Terrassen und Balkonen aus.

Lageplan und Grundriss 1.OG
Lageplan und Grundriss 1.OG

Die beiden großen Wohneinheiten im EG und 1. OG werden von den Bauherren selber genutzt. Die weiteren kleinen Wohneinheiten sind zur Vermietung vorgesehen. Durch die Anordnung zweier Lichthöfe entstanden im Kellerbereich natürlich belichtete Räume die unter anderem als Atelier genutzt werden.

In der Planung wurde auf wohngesunde nachhaltige Standards Wert gelegt. Die Baumaßnahme wurde weitestgehend mit natürlichen Baustoffen ausgeführt. Lehm, Holz und Zellulose sind um ein vielfaches feuchtigkeitsaktiver als konventionelle Baustoffe und bewirken ein stabiles gesundes Wohnklima. Über eine diffusionsoffene Bauweise kann die Entstehung von Schimmel ausgeschlossen werden und auf die im Bereich Niedrigenergiehaus übliche mechanische Wohnraumbelüftung verzichtet werden. Die verwendeten Baustoffe bewirken einen hohen sommerlichen Wärmeschutz und verhindern ein Überhitzen im Sommer. Das Gebäude soll 100% regenerativ mit Solarenergie und Holzpellet beheizt werden und erreicht über seine hochdämmende Hülle und effiziente, regenerative Gebäudetechnik den Standard KfW-55, also 55% der Neubauanforderungen nach EnEV 2007. Passivhaus Kamine geben 80% ihrer Wärmeerzeugung an die Wärmezentrale ab. Die Grundversorgung erfolgte über eine Gasbrennwerttherme. Die optionale Installation einer solarthermischen Anlage kann kurzfristig nachgerüstet werden.

Horizontalschnitt Holzbauergänzung im 1.OG und 2.OG
Horizontalschnitt Holzbauergänzung im 1.OG und 2.OG
Montage vorgefertigter Wandelemente, Holzrahmenbau
Montage vorgefertigter Wandelemente, Holzrahmenbau
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