Stampflehm
Stampflehm ist feinkrümelig und erdfeucht aufbereiteter Lehmbaustoff, der nach Verdichtung und Austrocknung Rohdichten zwischen 1700 und 2200 kg/m³ erreicht. Er ist damit der “schwerste” Lehmbaustoff.
Stampflehm kann deshalb zu tragenden Lehmbauteilen verarbeitet werden, und zwar mittels Schalung und lagenweisem Einbau analog dem monolithischen Betonbau oder durch Herstellung von Lehmsteinen nach verschiedenen Verfahren, die nach den Regeln des Mauerwerksbaus verarbeitet werden.
Die im traditionellen Lehmbau als “Stampflehmbauweise” bekannte Form des monolithischen Lehmbaus ist in Deutschland über Jahrzehnte nicht mehr ausgeführt worden, erreicht aber in jüngster Zeit mit einigen außerordentlich attraktiven Projekten, z.B. der Kapelle der Versöhnung in Berlin, einigen weiteren bemerkenswerten Kirchenbauten bis hin zum Einsatz im Wohnungsneubau eine spektakuläre “Auferstehung”. Inzwischen wird der Stampflehm in Deutschland auch preiswert und handlich als vorgefertigtes Wandelement angeboten.
In Ländern wie Australien und den USA gehört der Zusatz von Zement zum Stampflehm zur täglichen Lehmbaupraxis.