Ausfachungen
Nichttragende Wände
Im Holzständer- oder Fachwerkbau bezeichnet man das Füllen der Felder (Gefache) zwischen den Ständern, Riegeln und Verstrebungen als „Ausfachung”. Es gibt dafür unterschiedliche Techniken. Eine der ältesten Techniken ist das Einbringen von Holzstaken mit Weidengeflecht in die Gefache. Die Hohlräume werden mit einem sogenannten beidseitigen Bewurf aus Strohlehm gefüllt. Dieses Verfahren findet heute nur noch im Sanierungsbereich Anwendung.
Gefache können auch mit gemauerten Lehmsteinen ausgefüllt werden, hierfür sind Lehmsteine der Anwendungsklassen Ia oder Ib gemäß DIN 18945-Lehmsteine einzusetzen , wenn das Mauerwerk einen bewitterten Außenputz tragen soll. Außerdem werden Gefache mit feuchtem Stroh-, bzw. Leichtlehm ausgefüllt. Dabei entstehende Schwindverformungen müssen durch Nachstopfen mit dem verwendeten Lehmbaustoff ausgeglichen werden. Werden Lehmsteine vermauert, können zwischen Holz und Lehmsteinmauerwerk Schwindfugen auftreten. Diese sind in der Regel auf Quellen und Schwinden des Holzes, bzw. des Lehmmauermörtels nicht jedoch der Lehmsteine zurückzuführen. Erst nach Austrocknung wirkt sich das Schwinden und Quellen der Holzkonstruktion auf die Vergrößerung-, bzw. Verkleinerung der Schwindfuge aus.
Leichtlehmausfachungen, die dem Regen ausgesetzt sind, sollte man mit 2-lagig aufgebrachtem Kalkmörtel verputzen. Die Haftung vom Putz auf dem Lehmsteinmauerwerk kann durch ein ca. 0,5 cm tiefes Auskratzen der Fugen verbessert werden. Bei sehr starker Bewitterung von Wänden mit Lehmausfachungen sollte ein zusätzlicher Putzträger auf dem Mauerwerk aufgebracht werden.
Wichtig: Bei allen Ausfachungen muss besonders darauf geachtet werden, dass die Füllungen stabil im Gefach sitzen und nach vollständiger Trocknung nicht wackeln. Vor allem bei der Sanierung historischer Ausfachungen und deren Verputz werden Erfahrung und Sachkenntnis vorausgesetzt.